Wer einen sogenannten Thermokomposter, auch Schnellkomposter genannt, im Garten aufgestellt hat, der wird sich sicherlich im Winter nicht darum gekümmert haben. Sicherlich hat man ihn weiter befüllt, bis der Deckel nicht mehr zu geht, aber Komposterde wird in der kalten Jahreszeit wohl kaum entnommen. So konnte sich der Inhalt auch im Winter schön zersetzen, wenn man den Thermokomposter mit Verstand befüllt hat (auch hier gilt: nach vielen frischen, saftigen Abfällen immer eine trockene Schicht einbringen). Sie können es ja mal testen und Ihren Schnellkomposter von außen anfassen: Er ist merklich wärmer als andere Objekte.
Thermokomposter im Frühling voll
Wenn es dann wieder etwas wärmer wird in Deutschland (so ab Ende Januar – neuerdings), wird es schon viele Gärtner wieder in den Garten ziehen. Es müssen ja die ersten Vorbereitungen für das kommende Gartenjahr getroffen werden: Verwelktes wird zurückgeschnitten (das macht mir besonders bei meiner Schilf – Pflanze immer viel Spaß !!), der Boden wird langsam vorbereitet für die kommende Aussaat, und auch die ganzen Helferlein müssen überprüft werden, ob sie denn den Winter gut überstanden haben.
Damit meine ich nicht Gartenwerkzeuge wie Grabegabel, Spaten oder Harke. Die stehen hoffentlich vor der Witterung geschützt im Gerätehaus. Es sind so Dinge wie Regenwassertonnen, Hochbeete oder eben auch Thermokomposter, die man üblicherweise nicht einlagern kann und auch nicht will. Bei Regenwassertonnen beschränkt es sich auf eine reine Sichtprobe: Moderne Tonnen sind heute alle frostsicher und sollten den Winter gut überlebt haben. Ein Auge ist auf den Wasserhahn zu werfen: Er ist eigentlich der einzige Schwachpunkt. Wenn Sie es so gemacht haben wie ich, und den Hahn im Winter aufgedreht gelassen haben, dürfte allerdings nichts passiert sein.
Bei Hochbeeten sieht es schon anders aus. Egal aus welchem Material sie sind, sollte zuerst einmal der zustand von AUSSEN begutachtet werden. Metallbeete machen sicherlich den wenigsten Ärger, Hochbeete aus Kunststoff oder Holz sind aber schon ein wenig empfindlicher. Danach kommt der Zustand der „Innereien“: Wie alt ist die Erde, reicht es aus, daß sie einfach aufgefüllt werden muß, oder sollte das Hochbeet zwecks mangelnder Vitamine neu aufgebaut werden?
Thermokomposter entleeren?
Beim Thermokomposter reicht eigentlich auch eine äußerliche Begutachtung. Wenn alles noch ganz geblieben ist und keine Frostschäden festgestellt werden, kann man gleich anfangen, ihn wieder zu nutzen. Das Innere sollte ja trotz niedrigen Temperaturen schon verrottet sein und kann unten entnommen werden, um die geplanten Anbauflächen mit gutem, selbst gemachtem Kompost zu versorgen.
Es gibt auch Gartenfreunde, die machen den Komposter im Frühling völlig leer. Dazu ziehen sie ihn nach oben, um das lose Material im Innern freizulegen. Die erste Hälfte, die noch nicht fertig kompostiert ist, mischen sie dann auf dem Komposthaufen unter, der untere Teil wandert sofort auf die Beete. Danach reinigen sie ihren Thermokomposter und befüllen ihn wieder wie gewohnt.
Ich gebe zu, das habe ich auch am Anfang gemacht. Da ja nicht der gesamte Inhalt als Kompost zur Verfügung stand, war der Komposter schnell wieder voll. Aber irgendwie habe ich festgestellt, daß ich damit die mögliche Menge von guter Komposterde doch nicht herstellen konnte, denn auf dem Komposthaufen dauert es ja viel länger, bis das Material zur Verfügung steht.
Deshalb habe in im Laufe der Jahre mehrere Thermokomposter angeschafft. So kann ich den ersten abschließen, wenn er voll ist, und dann die anderen befüllen. Der erste ist dann im Frühjahr fast durch, so daß ich seinen gesamten Inhalt für die Beete nutzen kann. Der Vorteil daran ist, daß ich verschiedene Thermokomposter aufgestellt habe und inzwischen ganz gut beurteilen kann, welcher in meinem Garten am besten funktioniert. Da dieses nach einer negativen Erfahrung keine billigen Modelle sind, halten sie auch entsprechend lange.
Schnellkomposter im Garten
Es gibt ja reichlich verschiedene Menschen, und jeder bewirtschaftet seinen Garten auf seine ganz eigene Art und Weise. Was dem einen nicht gefällt, ist für den anderen die optimale Lösung. Und das ist auch gut so, weil es viele Möglichkeiten gibt, Kompost im Garten herzustellen.
Andere Menschen stellen gar keinen Kompost her, sondern versorgen sich im Frühjahr bequem aus dem Baumarkt mit Pflanzerde. Das muß man natürlich auch akzeptieren, obwohl ich es schade finde, da hier so viel Potenzial verschenkt wird.