Einen Komposthaufen kann man theoretisch ganzjährig betreiben, wenn man einige Dinge dabei beachtet. Bei den meisten funktioniert es auch, obwohl die Gärtner ganz unterschiedliche Methoden dabei haben. Ich habe mir einmal angesehen, wie andere ihren Komposthaufen im Winter betreiben, und erzähle auch von meinem eigenen Kompost.
Im Winter Kompostieren
Die Frage ist oftmals, ob der Kompost im Winter zugedeckt werden sollte. Die einen nehmen schwarze Plastikfolie, damit der Haufen nicht zu feucht wird, andere decken überhaupt nichts zu und haben doch auch im Frühling einen brauchbaren Kompost für die ersten Aussaaten.
Nun muß man wissen: Wenn der Komposthaufen nur groß genug ist, friert er im Innern sehr selten richtig zu. Der Verrottungsprozess geht ja weiter, langsamer zwar als bei warmen Wetter, aber es reicht aus, daß es im Innern immer über null Grad sind.
Wird der Haufen nun abgedeckt, kommt auch kein Sauerstoff mehr hinein. Ohne Sauerstoff auch keine Verrottung: Das Innere des Komposthaufens wird sich zu unbrauchbarem Matsch entwickeln!
Wer den Komposthaufen weiter nutzt wie bisher, macht es meiner Meinung nach besser. Denn Abfälle gibt es ja auch im Winter, und die sollten nicht in der Mülltonne entsorgt werden. Ich habe es jahrelang so gemacht, allerdings immer wieder einmal bei frostfreiem Wetter trockenen Sand dazu gegeben, und Anfang März konnte ich den Komposthaufen ganz bequem umsetzen.
Die andere Möglichkeit zum Kompostieren
Allerdings habe ich in der letzten Zeit das Problem, das andere vielleicht auch haben. Es kommen dauernd Waschbären in den Garten, und die suchen dann in den frischen Abfällen nach Futter. Das wäre ja gar nicht so tragisch, doch dabei verstreuen sie das Kompostgut durch den halben Garten.
Deshalb nutze ich den Komposthaufen im Winter nicht mehr. Allerdings decke ich ihn auch nicht mit einer Folie ab. Bei mir fallen bis zum November größere Mengen an Laub an, die werden auf dem Komposthaufen entsorgt und bilden eine schöne Deckschicht. Klar, auch hier wühlen die Waschbären hin und wieder, aber da sie nichts freßbares mehr finden, verlieren sie schnell das Interesse.
Die Abfälle, die gewöhnlich auf den Komposthaufen kommen, wandern jetzt in einen Thermokomposter. Der ist allseits geschlossen, hier kommen keine Tiere heran. Allerdings muß man bei solchem Komposter ein wenig anders vorgehen mit dem Kompostieren wie bei einem Freilandhaufen. Am Wichtigsten ist mir, daß immer wieder etwas trockenes Material zwischen die Abfälle kommt. Denn verrotten tut es auch viel langsamer als bei warmen Temperaturen, und wenn der Abfall zu feucht ist, gibt es sonst auch nur stinkenden Matsch.