Wenn der letzte Komposthaufen reif ist, auf die Beete verteilt zu werden, sollte er vorher aber noch einmal gesiebt werden. Das vor allem, um Fremdkörper nicht wieder im Garten zu verteilen, und außerdem wichtig: Sie werden viele weiße Wurzelstückchen in Ihrem Komposthaufen finden, die dürfen auf gar keinen Fall wieder in den Garten gelangen. Denn das sind die besonders kraftvollen Unkräuter, die sich in dem frischen Kompost sehr wohlgefühlt haben und das Bedürfnis haben, jetzt schnell weiter zu wachsen und sich zu vermehren. Die müssen auf jeden Fall endgültig vernichtet werden, also nicht wieder zurück auf den Kompost.
Das Kompostsieb
Zum Sieben eignet sich ein käufliches Kompostsieb ganz gut. Nun gibt es diese Siebe aber mit verschieden großen Maschenweiten. Welches Kompostsieb ist denn nun richtig?
Das kommt auf einige Aspekte an:
- Die Art des Kompostes. Wenn Sie immer auch größere Zweige auf dem Kompost geworfen haben, kann es sein, daß diese noch nicht vollständig zersetzt sind. Dann ist natürlich ein grobes Sieb die beste Wahl.
- Haben Sie jedoch alle größeren Teile vorher mit einem Gartenhäcksler klein gemacht, dann wird der Kompostberg relativ fein sein. In diesem Fall ist natürlich auch ein engmaschiges Sieb richtig.
Das grobe Kompostsieb
Ich persönlich nutze lieber das grobe Kompostsieb. Ich möchte meinen Kompost nicht zu fein haben, weil er dann schneller ausgelaugt ist und immer wieder erneuert werden muß.
Außerdem ist grober Kompost auch besser geeignet, um die Feuchtigkeit zu regulieren. Und durch das langsame weiterzersetzen des Kompostgutes werden immer wieder neue Nährstoffe frei, die meine Pflanzen zum Wachstum aufnehmen. Dadurch kann ich auf künstlichen Dünger vollständig verzichten.
Das feine Kompostsieb
Natürlich hat ein engmaschiges Kompostsieb auch seine Berechtigung. Wenn Ihr Komposthaufen, wie gesagt, relativ fein ist, kann man den Kompost noch genauer aussieben und auch kleinere Wurzeln von Unkräuter konnen nicht durch die Maschen fallen.
Ich nutze ein kleines Kompostsieb vor allem im Frühjahr, wenn ich im Gewächshaus oder auch im warmen Keller die erste Aussaat vornehme. Da ist feiner Kompost natürlich besser, weil die kleinen Saatkörnchen einen viel bessere Kontakt zu der Erde haben.
Kompost sieben – aber richtig
Wie wird nun der fertige Komposthaufen durch das Sieb gejagt? Ich mache das so: Das Kompostsieb stelle ich etwa um 45Grad geneigt auf eine ebene Fläche auf. In diesem Winkel steht es auch am besten, und das Kompostgut hat optimale Zeit, durch die Maschen zu finden, oder große Stücken eben nicht. Nachdem ich die weißen Wurzeln aussortiert habe, wandert der grobe Kompost, der nicht durch die Maschen gepaßt hat, zurück auf den ersten, frischen Komposthaufen.
Dann nehme ich die Schippe, halbvoll mit Kompost, und werfe sie von unten nach oben auf das Sieb. Dadurch hat die Erde zweimal Zeit, durch die Maschen zu gelangen: Einmal beim hochrollen, und dann auch wieder auf den Rückweg nach unten. Das klappt nach einigem Üben ganz gut.
Damit haben Sie nun gute, nährstoffreiche Komposterde, die jetzt ausgebracht werden kann. Billiger als frischen Kompost zu kaufen ist es allemale, und auch der Inhalt ist besser: Denn Sie wissen ja, was Sie alles so kompostiert haben. Hoffentlich nichts falsches!
Kompostsieb – mein Fazit
Mein Kompostsieb ist ganz klar das grobmaschige. Es macht den Kompost nicht zu fein, ist aber feiner als Rindenmulch etwa, und kann durch die letzte Zersetzung viele Nährstoffe abgeben. Deshalb sollten Sie Ihren Kopmpost auch nicht umsetzen, wenn alles vollständig verrottet ist. Lieber etwas früher, damit er auf den Beeten seine volle Wirkung entfalten kann.
Wer die körperliche Arbeit nicht machen möchte oder kann, der sollte sich vielleicht nach einem elektrischem Kompostsieb umsehen. Ich gebe zu, das hat mich bisher nicht interessiert, weil ich meinen Kompost noch ganz gut selber sieben kann. Aber Sie sollten wissen, daß es so etwas gibt.